Schalldämmung einer Wand
Der Index R, dessen Berechnung mit der Norm EN ISO 717-1 vereinheitlicht wurde, gibt das Schalldämmmaß einer Wand an. Er besagt also, wie stark die Ausbreitung von Luftschall behindert wird. Er wird nur im Labor gemessen und berücksichtigt ausschließlich die direkte Ausbreitung (ohne seitliche Ausbreitung!). R wird in dB(A) angegeben. Der Index wird im gesamten Spektrum von 100 bis 4000 Hz gemessen.
Die (blaue) Basiskurve wird dB für dB verschoben, bis die Summe der ungünstigen Werte (rosa Punkt unter der grünen Kurve) so groß wie möglich, aber in 5 Oktavbändern (32 von 16 Terzbändern) unter 10 dB ist.
Der Rw-Wert der Wand ist der Wert der „verschobenen“ (grünen) Kurve bei 500 Hz.
Im dem hier grafisch dargestellten Beispiel ist der Rw-Wert = 40 dB(A).
Zur Berücksichtigung der Eigenschaften der Lärmquelle wurden zwei Korrekturfaktoren für Rw eingeführt:
- C ist der Korrekturfaktor für Lärmquellen mit einem geringen niederfrequenten Anteil (Schnellstraßenverkehr, spielende Kinder, Alltagsaktivitäten etc.)
- Ctr ist der Korrekturfaktor für Lärmquellen mit einem hohen niederfrequenten Anteil (Stadtverkehr, Flugzeug in großer Entfernung, Diskothek etc.)
Das Schalldämmmaß R einer Wand oder Tür besteht also eigentlich aus 3 Termen und wird wie folgt angegeben: Rw (C; Ctr)
Beispiel: Eine Wand hat Rw (C; Ctr) =37(-1; -3)
Dies bedeutet ein gewichtetes Schalldämmmaß von 37.
Für die Dämmung von Stadtverkehrslärm wird die Schalldämmung durch Ctr auf 34 dB nach unten korrigiert, für Autobahnverkehr wird die Schalldämmung auf 36 dB nach unten korrigiert.
Wenn die Art des Lärms von Anfang an bekannt ist (Lärmanalyse), kann Heinen eine Tür so anpassen, dass die C- oder Ctr-Korrektur nach unten minimal ist, z. B. bei Türen für eine Diskothek mit viel niederfrequentem Schall.